Keine Branche ist so sehr auf eine gute Reputation und das Vertrauen der Menschen angewiesen wie die Ernährungswirtschaft. Dabei ist ihr Bild in der Öffentlichkeit verzerrt: Nicht der Wert von Lebensmitteln, nicht die Kompetenz und Verantwortung dieser bedeutenden Branche stehen im Fokus, sondern zahllose Krisen, Skandale und Vorwürfe. Was macht Lebensmittelunternehmen in Krisen widerstandsfähiger? Wie können sie konkret Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufbauen? Wie werden aus Getriebenen, die in Krisen regelmäßig zum Spielball anderer werden, selbstbewusste Akteure? Welche Voraussetzungen müssen sie erfüllen, um eine gute Reputation zu erreichen?
Effizienz und Glaubwürdigkeit im Unternehmensauftritt sind keineswegs selbstverständlich. Warum riskieren so viele Unternehmen und Manager ihren guten Ruf oder einen Vertrauensverlust bei Stakeholdern, obwohl sie in puncto PR eigentlich gut aufgestellt sind? Warum bleiben Kommunikationschancen (und damit wichtige Handlungsspielräume des Unternehmens) oft ungenutzt? Warum kommt es immer wieder zu PR- und Marketingkampagnen, die ihre Wirkung verfehlen oder dem Image gar abträglich sind?
Glaubwürdigkeit und Vertrauen ist gerade in der Lebensmittelindustrie ein wichtiger Erfolgsfaktor. Jeder Skandal erschüttert erneut das Verbrauchervertrauen. In Food-Industrie und Handel sollte die Förderung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, um Handlungsspielraum zu gewinnen. Das Glaubwürdigkeitsprinzip enthält zwei Aspekte, die hier weiterhelfen: Professionalität und Souveränität. Diese könnten sich in einer Kampagne für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln niederschlagen. Gewöhnlich steht die Glaubwürdigkeit von Personen oder Unternehmen auf dem Prüfstand. Dass die Prinzipien aber auch für Branchen und Verbände gelten, zeigt dieser Beitrag.