Leitbilder fördern Glaubwürdigkeit. Sie sichern die Authentizität von Unternehmen und schaffen Klarheit über Anspruch und Selbstverständnis. Jedes Unternehmen sollte deswegen sein eigenes Leitbild schriftlich fixieren und die Unternehmensgrundsätze für alle verbindlich festhalten. Leitbilder aber, die allgemein und unverbindlich formuliert sind, können das Gegenteil bewirken und zur Unglaubwürdigkeit eines Unternehmens führen. Leitbilder werden zwar aufwändig erarbeitet, hernach aber nur selten hinterfragt und aktualisiert. So droht die Gefahr, dass Inhalte des Leitbilds irgendwann nicht mehr zur Realität des Unternehmens passen. Skepsis und Vertrauensverlust bei Kunden und Stakeholdern können dann wegen mangelnder Authentizität folgen. Dies kann vermieden werden.
Der Entwurf für einen neuen Deutschen Kommunikationskodex liegt auf dem Tisch. Sechs Mitglieder des Deutschen Rats für Public Relations (DRPR) haben ihn erarbeitet, um – wie es im Eingang des Entwurfs heißt – einen verbindlichen Verhaltensrahmen für die tägliche Arbeit (von PR- und Kommunikationsfachleuen) zu schaffen. Das Vorhaben klingt gut. Schließlich gibt es zwar Standards und Regelwerke, die genau das leisten sollen, aber nur ein kleiner Teil der Kommunikationsprofis kennt sie und kaum einer wird sie als die zentrale Richtschnur für die eigene Kommunikationspraxis bezeichnen. Die Branche lebt schon lange so und ob sie dadurch Schaden leidet, ist nicht ausgemacht.…
Zum Jahreswechsel kommen Gewohnheiten und Prinzipien traditionell auf den Prüfstand. Es lohnt sich aber, die eigenen Grundsätze kritisch zu hinterfragen und die eigene Wertewelt gegebenenfalls neu zu justieren. Das Glaubwürdigkeitsprinzip hilft dabei. Der erste Grundsatz, nämlich die Ehrlichkeit, beinhaltet auch die Ehrlichkeit zu sich selbst. Die Vermeidung von Selbstbetrug stärkt nihct nur den individuellen Erfolg, sondenr hat auch darüber hinaus gehend einen gesellschaftlichen Nutzen. 2011 sollte das Jahr der Werte und Grundsätze werden.