Bürgerforen sind grundsätzlich eine wertvolle Einrichtung, doch stellt sich die Frage: Kann eine stärkere Beteiligung der Bürger auch die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die demokratische Kultur fördern? Entsprechen neue Formen und Möglichkeiten zur Diskussion sowie neue Formen bürgerlicher Mitentscheidung bei politischen-gesellschaftlichen Themen wirklich den Erwartungen der Bürger? Geht es dabei um Einfluss oder darum, gehört zu werden?
Public Relations sind unverzichtbar. Gutes PR-Management ist das Rückgrat einer Gesellschaft, die auf den effizienten und vertrauensvollen Austausch von Botschaften, Informationen, Ansichten, Wertungen angewiesen ist. Ohne PR findet kein Unternehmen, keine Organisation Aufmerksamkeit und Gehör für die eigenen Anliegen. Und doch schafft es die PR-Branche nicht, ihren bedeutenden Wertbeitrag, den sie zur unternehmerischen und gesellschaftlichen Entwicklung leistet, im Bewusstsein von Unternehmen und Öffentlichkeit nachhaltig zu verankern. Woran liegt das?
Für viele ist die Affäre Guttenberg Anlass, verstärkt über ethische und moralische Ansprüche in Politik und Gesellschaft nachzudenken. Was bedeutet es eigentlich, wenn Bürger Glaubwürdigkeit der politischen Eliten erwarten, und welche Konsequenzen kann oder muss es geben, wenn Glaubwürdigkeit durch Fehlverhalten verloren geht?
Niemand ist fehlerfrei. Je schärfer aber das öffentliche Profil (oder sollte man sagen: die Selbst-Inszenierung) als makelloser, erfolgreicher Leistungsträger, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann jemand diese Fehler aufdeckt und öffentlich macht. Reputation beinhaltet stets das Risiko des Reputationsverlustes – für Politiker ist es das Berufsrisiko schlechthin. Damit könnte man gut leben, wenn man sich auf Krisenfälle professionell vorbereitet und sich konsequent im öffentlichen Auftritt an den Grundsätzen des Glaubwürdigkeitsprinzips orientiert. Viele Politiker verlieren ihre Glaubwürdigkeit nicht über das eigentliche Fehlverhalten, sondern über ihren Umgang mit dieser Situation. Für jedes kommunikative Problem gibt es einen Lösungsweg.
Werte und Professionalität sind zwei Seiten einer Medaille. Beide zusammen stärken Stakeholderbeziehungen, indem sie Sicherheit, Transparenz und Orientierung fördern. Damit Werteorientierung auch Vertrauen und Glaubwürdigkeit erzeugt und nicht im Kampf um den raschen Wettbewerbsvorteil auf der Strecke bleibt, bedarf es strategischer Kompetenz und Professionalität in Management und Kommunikation von Unternehmen.
Antwort auf einen Beitrag im Blog des Harvard Business Managers zur Authentizität von Managern. Authentizität ist eine Grundbedingung für Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Dabei sind die Begriffe authentisch, selbstbeherrscht und berechenbar zu trennen. 1. Top-Manager müssen im Interesse ihrer Glaubwürdigkeit authentisch sein. 2. Top-Manager müssen sich in angemessener Selbstbeherrschung üben. Aber dies hat nichts mit Authentizitätsverlust zu tun. 3. Top-Manager müssen die Wirkung ihres Auftritts sorgfältig berücksichtigen und im positiven Sinne „berechnend“ sein.