Leitbilder fördern Glaubwürdigkeit. Sie sichern die Authentizität von Unternehmen und schaffen Klarheit über Anspruch und Selbstverständnis. Jedes Unternehmen sollte deswegen sein eigenes Leitbild schriftlich fixieren und die Unternehmensgrundsätze für alle verbindlich festhalten. Leitbilder aber, die allgemein und unverbindlich formuliert sind, können das Gegenteil bewirken und zur Unglaubwürdigkeit eines Unternehmens führen. Leitbilder werden zwar aufwändig erarbeitet, hernach aber nur selten hinterfragt und aktualisiert. So droht die Gefahr, dass Inhalte des Leitbilds irgendwann nicht mehr zur Realität des Unternehmens passen. Skepsis und Vertrauensverlust bei Kunden und Stakeholdern können dann wegen mangelnder Authentizität folgen. Dies kann vermieden werden.
Nutzen Unternehmen in der Kommunikation alle Chancen? Ist die Wirtschaft fit für die Anforderungen der modernen Kommunikationsgesellschaft? Ohne Zweifel, die Kommunikationsabteilungen sind in den letzten 10, 15 Jahren selbstbewusster und leistungsfähiger geworden. Aber die Lernkurve hat sich abgeflacht. Trotz aller Professionalität geraten Unternehmen immer wieder in Effizienzfallen, die dem Kommunikationserfolg und der Reputation schaden.
Keine Branche ist so sehr auf eine gute Reputation und das Vertrauen der Menschen angewiesen wie die Ernährungswirtschaft. Dabei ist ihr Bild in der Öffentlichkeit verzerrt: Nicht der Wert von Lebensmitteln, nicht die Kompetenz und Verantwortung dieser bedeutenden Branche stehen im Fokus, sondern zahllose Krisen, Skandale und Vorwürfe. Was macht Lebensmittelunternehmen in Krisen widerstandsfähiger? Wie können sie konkret Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufbauen? Wie werden aus Getriebenen, die in Krisen regelmäßig zum Spielball anderer werden, selbstbewusste Akteure? Welche Voraussetzungen müssen sie erfüllen, um eine gute Reputation zu erreichen?
Der Entwurf für einen neuen Deutschen Kommunikationskodex liegt auf dem Tisch. Sechs Mitglieder des Deutschen Rats für Public Relations (DRPR) haben ihn erarbeitet, um – wie es im Eingang des Entwurfs heißt – einen verbindlichen Verhaltensrahmen für die tägliche Arbeit (von PR- und Kommunikationsfachleuen) zu schaffen. Das Vorhaben klingt gut. Hilfreich wären vor allem Impulse, die über die Grenzen legitimer PR hinaus Potenziale für verantwortungsbewusstes und effizientes Handeln aufzeigen. Koordinaten für eine persönliche Handlungsethik. Was also will der Kommunikationskodex, was ist neu daran, was kann er leisten, wem nützt er?
Glaubwürdigkeit ist ein schwieriges Thema. Die Menschen, ob als Kunden, in speziellen Interessengruppen oder schlicht als kritische Bürger, erwarten, dass Unternehmen, Organisationen und ihre Manager glaubwürdig sind. Nur so kann Vertrauen entstehen. Jene bemühen sich darum … und doch fällt die engagierte Diskussion dazu schwer. In diesem Blog setzen wir uns seit einigen Monaten ebenso pragmatisch wie kritisch mit aktuellen und wichtigen Aspekten der Glaubwürdigkeit auseinander. „Bringt das etwas?“ Brauchen wir diese Diskussion? Tanja Berg geht in Ihrem Gastbeitrag dieser Frage nach.
Nicht selten geht es bei Forderungen nach mehr Transparenz und bei der Offenlegung von Informationen um Deutungsmacht – um die Möglichkeit, die öffentliche Meinung über Unternehmen und Personen zu beeinflussen. Wie müssen sich Unternehmen darauf einstellen? Dieser Frage wollen wir in diesem Beitrag nachgehen.
Bürgerforen sind grundsätzlich eine wertvolle Einrichtung, doch stellt sich die Frage: Kann eine stärkere Beteiligung der Bürger auch die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die demokratische Kultur fördern? Entsprechen neue Formen und Möglichkeiten zur Diskussion sowie neue Formen bürgerlicher Mitentscheidung bei politischen-gesellschaftlichen Themen wirklich den Erwartungen der Bürger? Geht es dabei um Einfluss oder darum, gehört zu werden?
Public Relations sind unverzichtbar. Gutes PR-Management ist das Rückgrat einer Gesellschaft, die auf den effizienten und vertrauensvollen Austausch von Botschaften, Informationen, Ansichten, Wertungen angewiesen ist. Ohne PR findet kein Unternehmen, keine Organisation Aufmerksamkeit und Gehör für die eigenen Anliegen. Und doch schafft es die PR-Branche nicht, ihren bedeutenden Wertbeitrag, den sie zur unternehmerischen und gesellschaftlichen Entwicklung leistet, im Bewusstsein von Unternehmen und Öffentlichkeit nachhaltig zu verankern. Woran liegt das?
Für viele ist die Affäre Guttenberg Anlass, verstärkt über ethische und moralische Ansprüche in Politik und Gesellschaft nachzudenken. Was bedeutet es eigentlich, wenn Bürger Glaubwürdigkeit der politischen Eliten erwarten, und welche Konsequenzen kann oder muss es geben, wenn Glaubwürdigkeit durch Fehlverhalten verloren geht?